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Level X / Ausgabe 11

Positionen zu Transport, Technologie, Innovation

Mit Volldampf
in die neue Saison

 

Nachdem die Tourismusbranche in den vergangenen Jahren schwer gebeutelt wurde, zeigen nun die Besucher:innenzahlen wieder steil nach oben. Das schlägt sich natürlich auch in der Bahninfrastruktur wider: Die letzten Monate waren geprägt von regen Bauaktivitäten unserer Kunden, um rechtzeitig zum Saisonstart umfangreiche Streckensanierungen abzuschließen. EBE Solutions konnten dabei einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit liefern, davon möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe von Level X berichten. In unserer Serie TECHTALKS werfen wir ein Schlaglicht auf die Implementierung neuer Technologien und mit der Dampflokomotive 12.10 stellen wir Ihnen das letzte Modell einer Baureihe der Superlative vor. 

Wie immer wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre,
Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Laurenz Trunner, MBA
und das Team der EBE Solutions






NÖVOG:
Alles neu am „Dirndl Bahnhof“

Der Beiname „Dirndl Bahnhof“ der Station Steinschal-Tradigist auf der Strecke der Mariazellerbahn bezieht sich nicht etwa auf eine niederösterreichische Tracht, sondern auf die für die Region so typischen Dirndlsträucher, von denen bereits 2019 Einhundert rund um die Haltestelle gepflanzt wurden. Nun, im Jahr 2023, wurde der Bahnhof umfassend saniert. EBE Solutions errichtete die Sicherungsanlagen und STRAIL Bahnübergangs-Bedielungen, für die wir seit Beginn des Jahres die Generalvertretung für Österreich übernommen haben.
Schafbergbahn: „Erlebnisquartier“ in St. Wolfgang eröffnet

Mit der feierlichen Eröffnung des „Erlebnisquartier“, der neuen Talstation mit Museum, Restaurant und Veranstaltungsbereich startete die Salzburg AG am Ende April in die neue Bahnsaison. In den vergangenen Jahren wurden rund 30 Millionen Euro in die Schafbergbahn investiert, zwei Drittel davon entfielen dabei auf die Sanierung der Gleisanlagen. Im Rahmen des Großprojekts installierte EBE Solutions drei neue Stellwerke und eine Eisenbahnkreuzungssicherungsanlage. Nun soll das vom Salzburger Planungsbüro dunkelschwarz entworfene Stationsgebäude die Gäste als „moderne Visitenkarte“ des regionalen Tourismus begrüßen.

Die neue Talstation der Schafbergbahn beherbergt neben einem Museum auch einen Veranstaltungsbereich, Shop sowie ein ganzjährig geöffnetes Restaurant. Foto: © Salzburg AG Tourismus GmbH / Foto: Kunstbahr


EBE-TECHTALKS 2: 
Neue Technologien implementieren

 

In der letzten Folge der TECHTALKS haben wir Ihnen unsere umfangreichen Tätigkeiten im Bereich F&E, allen voran im Projekt TARO – Towards Automated Railway Operation vorgestellt. All die Forschungsarbeit zu drahtloser Kommunikation und die daraus resultierenden Protokolle gelangen nun auch zunehmend zur praktischen Anwendung. Bereits seit 2016 entwickelt und erprobt, kommt nun die drahtlose Kommunikation auch erstmalig zur Fernüberwachung von EK-Sicherungsanlagen zum Einsatz. Dies geschieht zunehmend auch unter dem Aspekt steigender Rohstoffpreise, denn Digitalisierung von EBE Solutions hilft unseren Kunden, teure Rohstoffe wie etwa Kunststoffe oder Kupfer einzusparen.

FernüberwachungsrechnerBedienplatz für die Fernüberwachung

© Technisches Museum Wien


Die Odyssee der Super-Lok 12.10.
Stählener Koloss:
Die Dampflokomotive 12.10

Sie ist die größte, schwerste, stärkste und schnellste Dampflokomotive, die je in Österreich gebaut wurde: Die in den 1930er Jahren gebauten Dampflokomotiven der Serie BBÖ 214 (später Serie 12) setzten auf der Weststrecke zwischen Wien und Salzburg neue Maßstäbe. Ihre 2.700 PS brachten es auf eine Maximalgeschwindigkeit von 154 km/h, damals ein Rekord.

Als die Floridsdorfer Lokomotivfabrik 1929 mit der Entwicklung der Serie 214 begann, bedeutete dies eigentlich einen Rückschritt, denn kurz davor hatte der Vorstand der Österreichischen Bundesbahnen die äußerst umstrittene, zeitweilige Einstellung der Elektrifizierung beschlossen. Die Ingenieure zielten darauf ab, schwere Schnellzüge zwischen Wien und Salzburg in der selben Fahrzeit zu bewegen, wie es ein elektrischer Antrieb erlaubt hätte. In Floridsdorf wurden aber nur 12 der stählernen Giganten gebaut, die rumänische Lokfabrik Resita erwarb später die Lizenz und baute insgesamt 79 modifizierte Modelle. Nach der Elektrifizierung der Westbahn wurden einige der Dampfloks 1953 zur Südbahn überstellt, aber auch dort endete ihr Einsatz bald. Da alle Versuche eines Verkaufs ob der fortgeschritten Elektrifizierung scheiterten, wurden die meisten Loks der Serie schließlich zwischen 1961 und 1962 verschrottet.

Doch die 12.10 überlebte, zunächst abgestellt in einem Heizhaus, später im Lokomotivpark beim Technischen Museum in Wien. Als das Museum seinen Lokomotivpark auflöste, wurde sie 1999 ins Eisenbahnmuseum Strasshof in Niederösterreich überstellt. Dort wurde sie bis 2018 ausgestellt um 2019 schließlich für die Niederösterreichische Landesausstellung in Wiener Neustadt nach Korneuburg transportiert und renoviert zu werden. Im Zuge der Renovierungsarbeiten besann man sich allerdings darauf, dass die Dampflok ja eigentlich in Wien Floridsdorf gebaut worden war und nahm Abstand von der Präsentation im Zuge der Landesausstellung. Schließlich wurde sie nach einigen Querelen im Oktober 2019 zurück ins Technische Museum überstellt. Das Eisenbahnmuseum Strasshof verlor so eine seiner Attraktionen, das Technische Museum stellt die aufwändig renovierte 12.10 nun seit dem September 2020 in der Westhalle aus.
Victoria Terminus GIP Rail

Die BBÖ 214.02 in Wien West, 1931, © Josef Stögermayer

Victoria Terminus GIP Rail

Seitenansicht der Dampflok 12.10, © Technisches Museum Wien

Victoria Terminus GIP Rail

Die interaktive Installation erklärt die Funktionsweise der Lok.© Technisches Museum Wien

Heizhaus Strasshof: Der östliche Teil des Museumsareals mit dem Heizhaus, Foto: © C.Stadler/Bwag


Ausflugstipps auf den Spuren der 12.10

Tipp für Regentage:
Die 12.10 im Technischen Museum


Im Technischen Museum in Wien ist die größte Dampflokomotive, die je in Österreich gebaut wurde (siehe Bericht) in der Dauerausstellung zu sehen. Bemerkenswert ist die interaktive Videoinstallation im Maßstab 1:1. Auf einer Fläche von 90 Quadratmetern ermöglicht sie einen Einblick in das Innere der Lok und erläutert den Aufbau sowie die Funktionsweise einzelner Komponenten. Die Sonderschau verknüpft das historische Objekt darüber hinaus mit aktuellen Fragen zur Nachhaltigkeit. technischesmuseum.at

Fhrerstand Lok12.10 kleinFoto: © Technisches Museum Wien

Tipp für Sonnentage: Die ehemalige Heimat der 12.10 im Heizhaus Strasshof


Das Eisenbahnmuseum Strasshof ist das größte Eisenbahnmuseum Österreichs. Gezeigt werden teils liebevoll restaurierte Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven, wobei die Dampflokomotiven das Kernstück der Sammlung bilden. Über 40 davon, zwischen 1851 und 1965 hergestellt, können auf insgesamt 150.000m² bewundert werden. eisenbahnmuseum-heizhaus.com

 

Strasshof
Foto: © C.Stadler/Bwag

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