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Level X / Ausgabe 5

Positionen zu Transport, Technologie, Innovation

Wie? Schon wieder Advent?


Ziemlich genau ein Jahr ist vergangen, seit wir uns zur Redaktionssitzung der ersten Ausgabe von Level X trafen, sie sollte unter dem Titel „Licht am Ende des Tunnel“ gleich zu Jahresbeginn erscheinen. 

Tunnel hoch
Angesichts der Situation im vergangenen Jänner erschien uns das dann doch etwas unpassend, und so erhielten Sie die erste Ausgabe schließlich im März. Seitdem vergingen ereignisreiche Monate, wir halten bereits die fünfte Ausgabe unseres Micro-Magazins in Händen und stellen fest: Dieses Jahr verging unglaublich schnell. Schon steht Weihnachten vor der Türe und der Jahreswechsel ist nicht mehr fern. Anlass für uns, Ihnen in dieser Ausgabe eine kurzweilige Geschichte über die letzten Tage des Südbahnhofs, spektakuläre Bahnhöfe und ein paar Weihnachtstipps mit Bahn-Bezug aufzuwarten.

Anlässlich des ersten Jahrganges von Level X freue ich mich über Ihr Feedback, Anregungen zu neuen Stories oder auch über kritische Anmerkungen. Senden Sie uns Ihre Nachricht an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Ich wünsche Ihnen wie immer viel Spaß bei der Lektüre, einen besinnlichen Advent, frohe Festtage im Kreise Ihrer Liebsten und einen fulminanten Start in ein erfolgreiches Jahr 2022.

Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Laurenz Trunner, MBA
und das Team der EBE Solutions


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Die Krippe in der Kassenhalle des Südbahnhofs, © Didi Sattmann/Wien Museum


Letzte Stunden am Südbahnhof

12. Dezember 2009:
der letzter Betriebstag des Südbahnhofes


Am 12. Dezember 2009, den letzten Betriebstag des Südbahnhofs ging es ausgelassen zu. Hunderte Wienerinnen und Wiener feierten Abschied von einem Bahnhof, der – obwohl mittlerweile ziemlich heruntergekommen – für viele doch ein Ankunfts- und Sehnsuchtsort geworden war.

Ob Studierende, die aus den südlichen Bundesländern hier in Wien ankamen, Gastarbeiter: innen aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei oder einfach Familien, die vom Urlaub oder Tagesausflug zurückkamen: Ihnen allen war die Kassenhalle mit ihren Terrakottaböden, die tickenden „Augen“ der Kunstinstallation über den Rolltreppen und der Markus-Löwe vor den Kassen nur allzu vertraut geworden. Und natürlich die lebensgroße Weihnachtsgrippe, die alljährlich in der Kassenhalle aufgestellt wurde. All das musste nun weichen. Und so feierte man ein wenig nostalgisch Abschied und applaudierte um 23.59 Uhr dem letzten Zug der das 1956 errichtete Gebäude in Richtung Mürzzuschlag verlies.

Danach ging alles schnell, denn der Abbruch begann bereits am nächsten Tag. Davor sicherten sich aber noch Museen und Institutionen Relikte des Bahnhofs, denn der Südbahnhof sollte nicht gänzlich in Vergessenheit geraten. Der große Schriftzug ging an das Wien Museum, wo er später anlässlich einer Ausstellung über dem Eingang montiert wurde. Und dort immer wieder Verwirrung stiftete: Ahnungslose Touristen:innen kamen ins Museum um dort Bahntickets zu erwerben.


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VTS 2Abschiedsfest am 12. Dezember 2009 , Fotos: Didi Sattmann/Wien Museum

Der Schriftzug über dem Eingang des Wien Museum, Foto: Herta Hurnaus/Wien Museum


Spektakuläre Bahnhöfe

Orte des Aufbruchs


Seit die ersten Bahnhöfe eröffneten (der älteste noch in Betrieb befindliche ist die 1830 eröffnete Liverpool Road Station in Manchester) dienten sie als repräsentative Aushängeschilder der Eisenbahnlinien – und später der Städte.


Zu der Zeit, als in Wien der neue Hauptbahnhof im Zuge der Bahnhofsoffensive der ÖBB errichtet wurde, entstanden auch anderswo in Europa spektakuläre Gebäude.

Lwow Lemberg Gowny dworzec Bahnhof© Roman Boensch/ÖBB

Hauptbahnhof Wien, 2014

Beim Innenausbau des Hauptbahnhofes war man darauf bedacht, das subjektive Sicherheitsgefühl zu verstärken. Vom Bahnsteig bis in die Tiefgarage durchgängige Tageslichtöffnungen, schaffen eine angenehme Atmosphäre.

Lwow Lemberg Gowny dworzec Bahnhof© Sjaak Kempe/WikimediaCommons

Rotterdam Centraal Station, 2014

Das alte Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1957 wurde 2007 geschlossen. Es war der erste große niederländische Bahnhof der Nachkriegszeit, der einem neuen Bahnhofsprojekt weichen musste. Die neue Centraal Station eröffnete 2014.

Lwow Lemberg Gowny dworzec Bahnhof© piqsels.com

Reggio Emilia AV Mediopadana, 2013

Das ebenfalls von Santiago Calatrava entworfene Stationsgebäude zeichnet sich durch sein futuristisches Design aus. Eine 483 m lange Abfolge an verschiedenen Stahlportalen gleicht einer dynamischen Welle.

Lwow Lemberg Gowny dworzec Bahnhof© Michiel Verbeek/WikimediaCommons

Liège-Guillemins, Lüttich, 2009

Der Bahnhof des Architekten Santiago Calatrava wird von einem Baldachin von 200 m Länge und 35 m Höhe dominiert. Er hat keine Außenfassade im herkömmlichen Sinn, der Übergang von innen nach außen ist nahtlos gestaltet.

Lwow Lemberg Gowny dworzec Bahnhof© Fabrizio Pivari/WikimediaCommons

Neapel-Afragola, 2017

2003 wurde Zaha Hadid mit der Planung des Bahnhofes beauftragt, dessen Inbetriebnahme für 2009 geplant war. Aufgrund diverser Bauverzögerungen wurde er erst 2017 eröffnet, Hadid war bereits im Jahr davor verstorben.

 

Weihnachtliche Büchertipps


Ob als Geschenk für liebe Kolleginnen und Kollegen oder zum selber Schmökern an langen Winterabenden: Diese Bücher mit Bahn-Bezug sind ideale Weihnachtsgeschenke.

 
krippe detail

Martin Weltner
Bahnhöfe der Welt

Spektakuläre Hauptbahnhöfe & erstaunliche Provinzstationen

Die Spannweite der gezeigten Bahnhöfe reicht von den »Kathedralen der industriellen Revolution« bis zu romantischen Nebenbahn-Stationen. Die großen Aufnahmen zeigen die meist spektakulären Bauten mit ihren vielen Details – oder die Schönheit der kleinen Stationen. Eine abwechslungsreiche Tour durch fünf Kontinente! Mit vielen Luftbildern.

GeraMond Verlag, 2020
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten, Deutsch
ISBN 978-396453083
€ 41,20 Online ordern

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Karl Zellhofer, Martin Zellhofer
Verschwundene Eisenbahnen im Weinviertel


Überall im Weinviertel finden sich heute noch Spuren des früher so bedeutsamen Verkehrsmittels: verfallende Bahnhöfe, überwachsene Gleisanlagen, Bahndämme ohne Schienen, bedeutungslose Brücken, Lagerhäuser ohne Gleisanschluss oder geschlossene Bahnhofswirtshäuser. Dieses Buch dokumentiert diese Reste, bevor sie ganz verschwinden, und lässt Menschen zu Wort kommen, die im Eisenbahnbetrieb tätig waren.


Edition Winkler-Hermaden, 2018
Gebundene Ausgabe: 120 Seiten, Deutsch
ISBN 978-3950447552
€ 19,90 Online ordern

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Wolfgang Kos
Der Semmering

Eine exzentrische Landschaft

Als erste Gebirgsbahn stellt die 1854 eröffnete Strecke über den Semmering ein technisches und ästhetisches Monument von Weltrang dar. Ein entlegenes Gebiet wurde zur Bühne effektvoller Landschaftsinszenierungen, der Semmering zur Elitemarke des mitteleuropäischen Tourismus.

Der Kulturhistoriker Wolfgang Kos erzählt die konfliktreiche Geschichte einer exzentrischen Landschaft, eine spannende Reise durch die Jahrhunderte..


Residenz Verlag, 20210
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten, Deutsch
ISBN 978-3701735075
€ 39,90 Online ordern


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Tom Koch
Mid-Century Vienna

Auf den Spuren des Aufbruchs

Wer dem Flair des alten Südbahnhofes etwas abgewinnen kann, kommt bei diesen Buch auf seine /ihre Kosten: Der Grafiker von Level X, Tom Koch, begibt sich mit dem Fotografen Stephan Doleschal auf die Suche nach der Hinterlassenschaft der 1950er und 1960er Jahre und zeigt anhand von unbekannten oder wenig beachteten Orten: Die Zeit der Wirtschaftswunderjahre umgibt uns auch heute noch allerorts.

Falter Verlag, 2021
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten, Deutsch/Englisch
ISBN 978-3854397014
€ 29,90 Online ordern

 
 

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