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Level X / Ausgabe 6

Positionen zu Transport, Technologie, Innovation

Willkommen zur
sechsten Ausgabe von Level-X


In dieser Ausgabe:
Die längste Bahnroute der Welt und 10 Jahre EBE Eisenbahnsicherungstechnik.

Als wir im Februar die nun vorliegende Ausgabe von Level X erstellten, war unsere Freude groß, Ihnen eine ganz besondere Zugreise präsentieren zu können. Doch seit einigen Wochen ist die Welt nicht mehr die, die wir kannten und eine Reise mit der Sibirischen Eisenbahn wird wohl für längere Zeit keine Option darstellen. Wir möchten Sie aber dennoch auf diese „Eisenbahnfahrt im Geiste“ mitnehmen und wünschen, eines Tages wird sie zur Realität werden.

Das gesamte Team bei EBE Solutions ist erschüttert von den schrecklichen Ereignissen der letzte Wochen. Wir können nur hoffen, dass Eisenbahnen bald schon keine Flüchtenden mehr durch Europa und Kriegsgerät an die Fronten transportieren müssen, sondern wieder das tun können, was sie schon seit ihrer Erfindung am Besten können: Menschen zueinander bringen, Kulturen verbinden, die Welt vereinen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre,
Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Laurenz Trunner, MBA
und das Team der EBE Solutions


Die längste Eisenbahnroute der Welt


Kleine Ursache, große Wirkung:
Durch eine Teilstrecke in Laos entstand die längste Eisenbahnroute der Welt.

Diese Karte auf Reddit entfachte einen Hype. © htGoSEVe / Reddit


Als am 3. Dezember 2021 der erste Schnellzug aus dem neu errichteten Bahnhof in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, in Richtung China auslief, war das nicht nur für das kleine Südostasiatische Land eine Sensation, sondern hatte auch geopolitische Auswirkungen: China hatte damit einen wesentlichen Milestone seiner „Neuen Seidenstraße“ auf Schiene gebracht.

Vorangegangen waren der Inbetriebnahme der 414 Kilometer langen Strecke zwischen Vientiane und der Südchinesischen Grenzstadt Boten jahrelange Querelen um die Dominanz Chinas in der Region. Ursprünglich war 2006 eine 3.800 Kilometer lange Highspeed Strecke von Kunming nach Singapur vorgestellt worden, doch Thailand stieg schon bald aus dem Projekt aus. Einige Jahre – und ein (aufgehobenes) Todesurteil für den Ex-Eisenbahnminister wegen Korruption – später begannen dann die Arbeiten an einer mit 160 km/h deutlich langsameren Bahnverbindung.

Für Laos, das bitterarme Land im Herzen Südostasiens, ist es die erste relevante Bahnstrecke überhaupt. Bislang hatte das Land nur eine vier Kilometer lange Verbindung zu seinem Nachbarn Thailand. China hat mit der neuen Bahntrasse allerdings enormen Einfluss auf das kleine Land gewonnen. Laos beteiligte sich nur mit 30% an den Baukosten, 70% davon übernahm China. Um die Finanzierung überhaupt aufzubringen zu können, nahm Laos Kredite bei Chinesischen Banken auf, die es mit seinen natürlichen Ressourcen und Reichtum an Bodenschätzen besicherte. Damit entspricht die Verschuldung ungefähr 80% des laotischen BIPs, das Land muss Schätzungen zufolge zukünftig etwa 20% seiner jährlichen Staatsausgaben für die Zinsen der chinesische Darlehen aufwenden.

Vorerst ist man aber stolz auf die nach dem einstigen laotischen Königreich Lane Xang benannten Schnellzüge der chinesischen EMU (electric multiple unit) Serie und auf die beachtlichen Leistungen beim Bau der Strecke: In nur fünf Jahren Bauzeit wurde schwierigstes Terrain überwunden, 76 Tunnels gebaut, 167 Brücken und 21 Bahnhöfe errichtet. Die Strecke führt in weiten Teilen durch den instabilen Kalk des Truong-Son-Gebirges, fast 63% der Strecke verlaufen untertunnelt, darunter ein 9.680 Meter langer Tunnel, in dem der Zug die Laotisch-Chinesische Grenze passiert.

18.755 km von Portugal nach Singapur

Kaum war die Strecke eröffnet, rechneten findige Eisenbahnenthusiasten um den britischen Blogger Mark Smith (seat61.com) aus, dass nun eine Nonstop Bahnverbindung von Lagos im Süden Portugals bis nach Singapur möglich geworden war. Die Entdeckung wurde auf Reddit intensiv diskutiert, Timetabels abgeglichen und Anschlussverbindungen optimiert. Schließlich begannen Medien wie die Times, Euronews und Daily Mail über die längste Zugfahrt der Welt zu berichten. Die Reise führt durch 13 Länder und bedingt mehrere Umstiege. Während der rund 21 Reisetage besteht die Möglichkeit, legendäre Strecken wie die Transsibirische Eisenbahn zwischen Moskau und Peking kennenzulernen oder den Eastern & Oriental Express von Bangkok nach Singapur zu besteigen. An der Strecke liegen viele sehenswert Orte, die auch abseits der Metropolen zu Zwischenstopps einladen.

Nach dem Landschaftskino auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn, dem Ural-Gebirge, dem Baikalsee und der Wüste Gobi wartet in der Mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar ein einigermaßen kurioses Eisenbahnmuseum. Unweit Pekings kann man die Chinesische Mauer abseits der Touristenpfade erleben, in der ehemaligen laotischen Königsstadt Luang Prabang den Mönchen beim Sammel der Morgengaben zusehen und etwa 80 Kilometer nördlich von Bangkok in den Ruinen von Ayutthaya, der einstmaligen Hauptstadt Siams herumwandern. In Malaysia angekommen, verdient die Insel Penann einen Zwischenstopp. Und damit ist man auch fast schon am Ende der Reise.

Die letzte Etappe ist übrigens die kürzeste des gesamten Trips: Der Transfer von der JB Central Station in Johor Bahru, Malaysia, zur Woodlands Railway Station in Singapur – dem Endziel – dauert nur 5 Minuten. 18.755 Kilometer, 21 Tage Reisezeit (ohne Zwischenhalte) schlagen sich mit rund 1.200,– Euro Ticketpreisen (in eine Richtung) zu Buche. Dafür ist der CO2 Abdruck der Reise beruhigend: Im Vergleich zu den 1,67 Tonnen CO2-Emissionen eines Flugs von Lissabon nach Singapur machen sich die bei der Zugfahrt anfallenden 0,08 Tonnen geradezu bescheiden aus.



VTS 3Eisenbahnbrücke über den Mekong, nördlich von Luang Prabang. © Geoff Marshall/Alamy
VTS 2Selfie-Session bei der Lieferung des neuen Lane Xang im Oktober 2021. © XinhuaVTS SolarEin Lane Xang EMU überquert die Grenze zwischen China und Laos in einem Tunnel. Foto: China Daily/Xinhua VTS 3Von Bangkok bis Kuala Lumpur kann die Strecke mit dem Eastern & Oriental Express gefahren werden. © Sergey Mugashev/Adobe StockVTS 2Sonnenuntergang über dem Mekong im UNESCO Welterbe Luang Prapang. © Sergey Mugashev/Adobe Stock  

Buchtipp

In 80 Zügen um die
Welt

Monisha Rajesh macht sich auf eine atemberaubende, über 70.000 Kilometer lange Reise durch zahlreiche Länder und Kontinente. Ein humorvoller, intimer Blick auf die Welt und eine Hommage an das Reisen mit der Eisenbahn. National Geographic ' Traveller Book of the Year

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Schreiben Sie uns einfach ein paar Zeilen, wie Sie diese Ausgabe von Level-X finden. Unter allen Einsendungen verlosen wir ein Buch. E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


 

Zeitreise

10 Jahre EBE
Eisenbahnsicherungstechnik


Seit nunmehr 10 Jahren bietet EBE Solutions Lösungen im Bereich der Sicherungs- und Stellwerktechnik. Dabei liegt seit jeher unser Fokus auf Sicherungstechnik für Eisenbahnkreuzungen. Hauptbahnen, Regionalbahnen, Anschluss- und Industriebahnen aber auch Museums- und Saisonbahnen vertrauen mittlerweile auf Systeme von EBE Solutions.

Anlässlich unserer 200. Installation, die wir im Laufe des Jahres vornehmen werden, blicken wir ein einer dreiteiligen Serie auf 10 Jahre EBE Eisenbahnsicherungstechnik zurück.


2012: Erste ISIS-LC Anlage in Kirchberg a. d. Pielach (NÖVOG, Mariazellerbahn)

EBE LevelX Vol6 RZ Layout NEU

2012

  • Planung und Umsetzung des ersten sicherungstechnischen Großprojektes auf mehreren Bahnhöfen entlang der Mariazellerbahn
  • Erste ISIS-LC Anlage in Kirchberg a. d. Pielach (NÖVOG, Mariazellerbahn)

2013

  • Erste Anlage im Ausland 

2014

  • Erste ISIS-LC bei ÖBB Infrastruktur
  • Erster Messeauftritt auf der InnoTrans in Berlin
  • Eröffnung Standort IZ NÖ Süd, Wiener Neudorf

2015

  • Montage und Inbetriebnahmen von über 15 Anlagen entlang der Mariazellerbahn innerhalb eines Monats

 

Fortsetzung folgt…

 

Ukrainian Railroad Ladies cover 2Erste ISIS-LC bei ÖBB Infrastruktur

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