Sprache auswählen

Level X / Ausgabe 12

Positionen zu Transport, Technologie, Innovation

Bahnreisen: sicher, schnell und … sinnlich

 

Wie Sie wissen, liegt der Fokus von EBE Solutions auf innovativen Lösungen im Bereich der Sicherungs- und Stellwerktechnik. Dabei entwickeln wir Produkte für jede Art von Schienenverkehr bis hin zu Detail-Umsetzungen wie die neu entwickelte Integration von Sicherungen für nicht öffentliche Eisenbahnübergänge in bestehende EBE-Systeme (siehe die EBE-Techtalks Nr. 3). Neben der Erhöhung der Sicherheit und der Reisegeschwindigkeit war die Verbesserung des Reisekomforts seit den Anfängen der Eisenbahngeschichte Triebfeder für zahllose technische Innovationen.


Eine besondere Stellung nimmt dabei die „Kulinarik auf Reisen“ ein. In unserer neuen Serie beleuchten wir das „Speisen auf Reisen“ und beginnen in dieser Ausgabe mit einen Rückblick auf die Geschichte des Speisewagens in Mitteleuropa.

Wie immer wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre,
Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Laurenz Trunner, MBA
und das Team der EBE Solutions



Eine herkömmliche EÜ, nun spart EBE Technologie zusätzliche Radsensoren und Kabelverlegungen


EBE-TECHTALKS 3:
Neue Sicherung für EÜs

 

Bislang wurden nicht öffentliche Eisenbahnübergänge (EÜ) kaum technisch gesichert, sondern nur mit einem Hinweisschild für Wegeberechtigte versehen. Die Sicherung erfolgt bei den meisten Übergängen durch Abgabe akustischer Signale vom Schienenfahrzeug aus oder durch Gewährleisten des erforderlichen Sichtraumes. In der Vergangenheit stattete EBE Solutions bereits einiger dieser EÜs mit Lichtzeichen aus.

In Grundstellung wird dem Wegeberechtigten grundsätzlich „Dauerrot“ angezeigt, bis sich dieser via Funk anmeldet und über Sensorik im Gleis überprüft wird, ob sich ein Schienenfahrzeug dem EÜ nähert. Ist dies nicht der Fall wird mittel Gelb blinkenden Licht angezeigt, dass der Übergang vorsichtig übersetzt werden kann. Befindet sich einer dieser EÜs in der Nähe einer klassischen Eisenbahnkreuzung kann auf die eigene Sensorik im Gleis verzichtet werden. Die Ansteuerung erfolgt dann über die Radsensoren der Eisenbahnkreuzung wodurch zusätzliche Radsensoren und Kabelverlegungen eingespart werden können.

FernüberwachungsrechnerBei gelb blinkendem Licht kann der Eisenbahnübergang (vorsichtig) übersetzt werden.

Ein Speisewagen der Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL), Holzschnitt, 1884. Speisewagen waren von der CIWL erstmals 1880 zwischen Berlin und Bebra eingesetzt worden, ab Juni 1884 verkehrte der Orient-Express (natürlich mit Speisewagen) täglich zwischen Paris und Wien.

Genuss auf Gleisen:
die Geschichte des Speisewagens

Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL)

1867 hatte der Belgier Georges Nagelmackers in den USA die neuen Pullman-Schlafwagen schätzen gelernt und beschloss, diese Innovation in Europa einzuführen. Rund 20 Jahre später war seine Compagnie Internationale des Wagons-Lits nach turbulenten Gründungsjahren Defacto Monopolist, Pullman hatte in Kontinentaleuropa nie wirklich Fuß fassen können. Nagelmacker wandte sich einem neuen Geschäftsfeld zu: dem Speisewagen.

Erste Erfahrungen hatte man mit improvisierten Speisewagen bereits auf der Strecke zwischen Berlin und Bebra gesammelt, nun entwickelte die CIWL eigene Speisewagen, die sie gemeinsam mit den Schlafwagen vermarktete. Die Nachfrage war groß, doch bald hatte Nagelmacker eine neue Idee: Er begann mit der Einführung eigener Züge, die nur aus CIWL Wagen bestanden und das Luxussegment abdecken sollten. Das Streckennetz wuchs beständig und verband die Metropolen im Westen Europas mit dem Balkan und dem Osten. CIWLs Partner waren dabei u.a. die k.k. Staatsbahnen (kkStB) sowie die priv. Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft und bald wurde Wien zur Drehscheibe zwischen West und Ost: Der legendäre Orientexpress verkehrte ab 1884 täglich zwischen Paris und Wien, 1888 erfolgte die Verlängerung nach Konstantinopel. CIWL war in der k.k. Monarchie längst zum Mono- polisten geworden, 1903 wurde ein (bis heute existierendes Werk) in Inzersdorf errichtet. Doch im Zuge des ersten Weltkriegs entstand der CIWL ein ernsthafter Konkurrent, die

Mitteleuropäische Schlafwagen-
und Speisewagen-Aktien-Gesellschaft

1916 von den Mittelmächten gegründet, sollte die MITROPA die Vormachtstellung der CIWL beenden. Sie erhielt dazu das Monopol für Schlaf- und Speisewagen in Deutschland, Österreich und Ungarn und übernahm nach und nach weitere Strecken. Nach dem 1. Weltkrieg wurde ihr Radius auf Deutschland begrenzt und die MITROPA begann, ihre Geschäftsfelder auszuweiten: sie übernahm das Catering der Lufthansa und auf Schiffen der DDSG. Durch Umbauten des kaiserlichen Hofzuges entstanden 1922 vier Salon-Speisewagen, 1927 wurden das charakteristische Logo und die bordeauxrote Lackierung eingeführt. Mit Beginn des zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb stark eingeschränkt, im Juni 1942 fuhr der letzte Speisewagen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die MITROPA mit der Teilung Deutschlands ebenfalls geteilt. Sie betrieb in der DDR nicht nur Schlaf- und Speisewägen sondern auch Bahnhofsrestaurants und eine Vielzahl gastronomischer Betriebe und prägte ganz wesentlich die (gastronomische) Erinnerung der Nachkriegsgenerationen.

MITROPA Speisewagen (Innenansicht Speiseraum), 1924, © Verkehrsmuseum Dresden

MITROPA Speisewagen (Innenansicht Speiseraum), 1924, © Verkehrsmuseum Dresden

Vierachsiger MITROPA Speisewagen, 1922 aus dem ehemaligen Hofzug-Salon-Speisewagen Nr. 7 umgebaut, Baujahr 1890. © Verkehrsmuseum Dresden

Vierachsiger MITROPA Speisewagen, Baujahr 1890. © Verkehrsmuseum Dresden

Platzreservierung für den MITROPA-Speisewagen

Platzreservierung für den MITROPA-Speisewagen, DDR, nach 1945, © Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR

Heute versprühen MITROPA Speisewagen in einigen deutschen Museen „Ostalgie“.


Kulinarische Bahn-Tipps für die Herbst/Winter Saison

Waldviertelbahn: 29. Okt. 2023

Martiniganslexpress Gmünd ↔ Litschau
Infos online

Regiobahn: 1. Nov. 2023

Martini-Express von Wien Praterstern nach Ernstbrunn 
Infos online

 

Schafbergbahn: 03. Okt. – 17. Nov. 2023

Themenwochen „Gams trifft Forelle“ im neuen Restaurant EQ 
Infos online

Mariazellerbahn

Adventsamstage 25. Nov, 2./9./16./23. Dez. Jausenschmankerl im Speisewagen vom Erlebniszug Ötscherbär 
Infos online

 

 

Standort Wien
Rautenweg 14
1220 Wien
T +43 1 865 76 00
F +43 1 865 76 00 - 95


Kundenservice
Rautenweg 14
A-1220 Wien
T +43 1 865 76 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.